Selbstoptimierung – ein Phänomen!
Selbsternannte Meister der Selbstoptimierung treiben uns vor sich her! Was gestern noch das Ziel war, gilt es heute schon wieder zu übertreffen. Jeden Tag ein bisschen mehr, besser, weiter – ein Teufelskreis. Ratgeber, Coaches und Trainer vermitteln uns immer wieder, dass es eben doch immer noch ein bisschen besser gehen könnte.
Was/ wer ist überhaupt optimal?
Natürlich sind es wunderbare Erfahrungen, uns persönlich im Laufe des Lebens zu verändern, Neues zu lernen, uns auch immer wieder neu zu erfinden. Doch dazu brauchen wir nicht zwingend einen „Optimierungsexperten“, sondern vor allem eigenen Antrieb und Begeisterung für die Sache an sich.
Alles ist in ständiger Bewegung. Aus Angst vor dem Stillstand – denn der bedeutet angeblich Rückschritt – wagen wir kein Verharren, kein Sich-finden in einem vorübergehenden Status Quo.
Doch woran wollen wir uns orientieren, festhalten, uns verlassen, wenn sich alles bewegt?
Als Sportler wissen wir genau, dass wir ein erreichtes Niveau erst einmal stabilisieren müssen, bevor wir die nächste Leistungsstufe erreichen. Wir kennen auch das erfüllende Gefühl, eigene Grenzen zu verschieben, an sich zu arbeiten.
Doch genau dazu brauchen wir den Raum zu regenerieren, uns neu zu motivieren und Kraft zu sammeln. So haben wir die Energie, die wir für unseren wichtigen Veränderungen brauchen.
Es muss nicht immer der Gipfel sein, um eine schöne Aussicht zu genießen und nach einer Atempause zu entscheiden, wohin es gehen soll. Es darf auch mal wieder abwärts gehen, um dann wieder einen neuen Berg in Angriff zu nehmen.
Ich stelle diesen pausenlosen (!) Optimierungswahn in Frage.
Wie wäre es, Euch ohne schlechtes Gewissen auf eine erholsame „Veränderungspause“ einzulassen?